Unser Stil

Erklärung der einzelnen Stilrichtungen, die im Chong-Do-System praktiziert werden:

Kung-Fu – Standsystem

Kung-Fu ist eine äußerst vielseitige Kampfkunst, die ihren Ursprung in China hat und sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Es handelt sich um ein starkes Standsystem, das eine solide Körperhaltung und eine stabile Basis erfordert, um Techniken mit maximaler Effizienz auszuführen.

Techniken und Bewegungen

Eine der markanten Eigenschaften des Kung-Fu ist die große Bandbreite an präzisen Bein- und Armtechniken. Diese Techniken beinhalten Schläge, Stöße, Tritte, Blöcke sowie verschiedene Hebel- und Wurftechniken. Die Bewegungen sind oft fließend, kraftvoll und effizient, wobei jede Stilrichtung ihre eigenen charakteristischen Elemente und Prinzipien besitzt.

Das Training fokussiert sich stark auf die Perfektionierung dieser Techniken durch Wiederholungen und das Studium von Bewegungsabläufen. Die Körpermechanik spielt dabei eine zentrale Rolle, sodass Kraft nicht nur aus den Armen oder Beinen, sondern aus der gesamten Körperstruktur generiert wird.

Formen (Kata oder Taolu)

Ein essenzieller Bestandteil des Kung-Fu-Trainings sind die sogenannten Formen (chinesisch: Taolu), die eine Abfolge von aufeinander abgestimmten und kombinierten Techniken beinhalten. Diese Formen dienen dazu, Kampfstrategien zu erlernen, Koordination und Körperkontrolle zu verbessern sowie die Philosophie und Prinzipien des jeweiligen Kung-Fu-Stils zu verinnerlichen.

Jede Form kann unterschiedliche Schwerpunkte haben – einige betonen schnelle und dynamische Bewegungen, während andere sich durch langsame, kraftvolle oder akrobatische Elemente auszeichnen. Durch das regelmäßige Üben der Formen entwickelt der Schüler ein tiefes Verständnis für die Kampfkunst und schärft seine Reflexe sowie seine Fähigkeit, Techniken im Kampf anzuwenden.

Waffenkampf im Kung-Fu

Neben den waffenlosen Techniken spielt der Umgang mit traditionellen Waffen eine bedeutende Rolle im Kung-Fu. Es gibt eine Vielzahl von Waffen, die in verschiedenen Stilen gelehrt werden.

 

Dazu gehören unter anderem:

  • Langstock (Gun) – Eine der grundlegendsten und vielseitigsten Waffen.

  • Schwert (Jian) – Ein leichtes, elegantes und schnelles Schwert mit präzisen Stichen und Schnitten.

  • Breitschwert (Dao) – Ein etwas schwereres, gekrümmtes Schwert für kraftvolle Hiebe.

  • Speer (Qiang) – Eine lange Waffe mit hoher Reichweite, die schnelle und geschmeidige Bewegungen erfordert.

  • Doppelmesser (Butterfly-Swords) – Zwei kurze, handliche Schwerter, die oft in südlichen Kung-Fu-Stilen genutzt werden.

Das Waffentraining verbessert nicht nur die Geschicklichkeit im Umgang mit Waffen, sondern schult auch Konzentration, Körperkontrolle und Distanzgefühl. Viele der Bewegungen aus dem Waffenkampf lassen sich zudem auf den waffenlosen Kampf übertragen.

Philosophie und geistige Aspekte

Kung-Fu ist nicht nur eine körperliche Disziplin, sondern auch eine Geisteshaltung. Traditionelle Werte wie Geduld, Respekt, Disziplin und Durchhaltevermögen sind tief in der Kampfkunst verwurzelt. Viele Stile legen Wert auf innere Energie (Qi), Atmung und Meditation, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kung-Fu eine äußerst facettenreiche Kampfkunst ist, die durch ihre präzisen Techniken, vielfältigen Formen und das umfassende Waffentraining beeindruckt. Sie fördert sowohl körperliche Stärke als auch geistige Reife und wird von Generation zu Generation weitergegeben.

 

Hapkido – Luftsystem

Hapkido ist eine vielseitige koreanische Kampfkunst, die für ihre dynamischen Bewegungen, Hebeltechniken und effektiven Selbstverteidigungsstrategien bekannt ist. Ein herausragendes Merkmal des Hapkido ist das sogenannte „Luftsystem“, das sich insbesondere mit Fall-, Sprung- und Drehtechniken befasst.

Schwerpunkt auf Fall- und Sprungtechniken

Das Luftsystem im Hapkido beinhaltet eine Vielzahl von Falltechniken (Nakbeop, 낙법), die es ermöglichen, nach einem Wurf oder einer schnellen Bewegung sicher zu landen und sich sofort wieder in den Kampf zu integrieren. Diese Fallschulen umfassen:

  • Vorwärtsrollen (Jeonbang Nakbeop) – zum sicheren Abfangen eines Sturzes nach vorne.

  • Rückwärtsfallen (Hoojeon Nakbeop) – zur Vermeidung von Verletzungen bei Rückwärtswürfen.

  • Seitliches Fallen (Cheukbang Nakbeop) – häufig genutzt, um Würfe abzufangen oder nach einem Konter sicher am Boden zu landen.

  • Hohe Fallschule (Godeung Nakbeop) – für fortgeschrittene Techniken, bei denen der Körper über größere Höhen bewegt wird, z. B. nach spektakulären Würfen oder Sprüngen.

Zusätzlich zu den Falltechniken sind Sprünge ein essenzieller Bestandteil des Luftsystems. Hapkido-Kämpfer nutzen Sprünge nicht nur für akrobatische Elemente, sondern auch für Angriffs- und Verteidigungstechniken.

 

 

 

 

Dazu gehören:

  • Sprungtritte (Ttwieo Chagi) – effektive Angriffe mit erhöhter Schlagkraft durch Schwung und Geschwindigkeit.

  • Luftdrehungen – um gegnerischen Angriffen auszuweichen oder sich aus Hebeln zu befreien.

  • Akrobatische Sprungtechniken – für Showelemente und zur Erweiterung der Beweglichkeit.

Kombinierte Formen und abgestimmte Techniken

Ein weiterer zentraler Aspekt des Luftsystems im Hapkido ist die Verbindung von Techniken in flüssigen Bewegungen. Kombinationen aus Sprüngen, Drehungen, Hebeln und Schlägen sorgen für ein harmonisches, aber dennoch effizientes Kampfverhalten. Diese abgestimmten Techniken verbessern nicht nur die Koordination und Reaktionsfähigkeit, sondern fördern auch das strategische Denken während eines Kampfes.

Hebel- und Kontertechniken im Luftsystem

Hebeltechniken sind eine der Hauptsäulen des Hapkido. Durch präzise Bewegungen werden Gelenke kontrolliert oder überstreckt, um Gegner außer Gefecht zu setzen. Im Luftsystem werden Hebeltechniken oft mit Sprüngen kombiniert, um den Gegner mit dynamischen Bewegungen aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Kontertechniken spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch das geschickte Umleiten der Kraft des Gegners können Angriffe ins Leere geführt oder in eine eigene Offensive umgewandelt werden. Dies geschieht häufig mit minimalem Krafteinsatz, indem die Energie des Gegners genutzt wird.

Bong-Training (Stockkampf) als Ergänzung

Das Training mit dem Bong (Stock) ist ein wesentlicher Bestandteil des Hapkido und ergänzt das Luftsystem um eine weitere Dimension. Der Kampf mit Stockwaffen erfordert präzise Bewegungen und eine perfekte Beherrschung von Distanz und Timing. Es gibt zwei Hauptvarianten:

  • Kurzstock (Danbong) – für schnelle, kraftvolle Bewegungen und effektive Hebeltechniken.

  • Langstock (Jangbong) – zur Abwehr und für weitreichende Angriffe.

Viele Bewegungen im Stockkampf sind mit den Prinzipien des Luftsystems verbunden, insbesondere wenn es darum geht, Angriffe aus der Luft oder im Sprung auszuführen.

Fazit

 

Das Luftsystem des Hapkido macht diese Kampfkunst besonders dynamisch und vielseitig. Die Fallschule, Sprungtechniken und Kombinationen aus Hebeln und Kontertechniken sorgen für eine effektive und beeindruckende Kampfweise. In Verbindung mit dem Bong-Training wird Hapkido zu einer vollständigen Selbstverteidigungsdisziplin, die sowohl Körper als auch Geist herausfordert und weiterentwickelt.